Verbandsgebrauchsprüfung (VGP)

Die VGP ist eine Leistungsprüfung, die sogenannte Meisterprüfung des Vorstehhundes. Ihr Zweck ist es, Hunde für den waidgerechten Jagdbetrieb zu erkennen und das Verständnis für die Unterweisung und Führung derartiger Hunde zu erkennen und zu fördern. Das setzt voraus, dass auf der VGP neben den Einzelleistungen großer Wert auf die Feststellung und Bewertung einer gründlichen Ausbildung und Führung im Gehorsam sowie auf jagdpraktische Erfahrungen der Prüflinge zu legen ist. Im Gegensatz zu den Anlagenprüfungen VJP und HZP ist also auf der VGP allein die Leistung der Hunde in den einzelnen Fächern zu prüfen. Die VGP weist dem Weimaraner nach, dass er im Feld, Wasser und Wald als vollwertiger Jagdgebrauchshund einsetzbar ist und zudem noch ein sehr nervenstarker Hund ist. Eine VGP setzt einen gut durchgearbeiteten Weimaraner voraus, der auch grossem Stress widersteht. Insgesamt wird der Hund in mehr als zwanzig Fächern in Feld, Wald und Wasser über zwei Tage geprüft

Zur VGP gehören folgende Fachgruppen mit den dazu gehörenden Fächern:

Waldarbeit

  • Riemenarbeit auf der Übernachtfährte, oder Riemenarbeit auf der Tagfährte
  • Zusätzlich Totverbellen von Schalenwild, oder Totverweisen von Schalenwild
  • Bringen von Fuchs über Hindernis (Graben 80cm breit u. 1m tief oder Hürde 70-80cm hoch) • Fuchsschleppe
  • Bringen von Fuchs auf der Schleppe
  • Hasen- oder Kaninchenschleppe
  • Bringen von Hase oder Kaninchen
  • Stöbern (ohne Führerhilfe selbständig Waldparzellen absuchen)
  • Buschieren (Zusammen mit dem Führer Waldparzellen mit niedrigem Bewuchs absuchen)

Wasserarbeit

  • Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer (selbständig ohne Führerhilfe)
  • Schussfestigkeit am Wasser
  • Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer (selbständig mit oder ohne Wildwitterung krankes oder totes Wild suchen)
  • Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer
  • Bringen von einer Ente

Feldarbeit

  • Nasengebrauch
  • Suche
  • Vorstehen
  • Manieren am Wild und Nachziehen
  • Verlorensuchen von Federwild
  • Arbeit am geflügeltem Huhn oder Fasan oder Federwildschleppe
  • Freies Verlorensuchen eines frisch geschossenen Stückes Federwild, dessen Herunterfallen der Hund nicht eräugt hat oder freies Verlorensuchen eines ausgelegten Stückes Federwild
  • Bringen von Federwild

Gehorsam

  • Allgemeiner Gehorsam
  • Verhalten auf dem Stand
  • Leinenführigkeit
  • Folgen frei bei Fuss
  • Ablegen und Verhalten beim Schuss
  • Benehmen vor eräugtem Federwild
  • Benehmen vor eräugtem Haarnutzwild
  • Schussruhe

Bewertung: Die einzelnen Leistungen der Hunde werden mit den Prädikaten:

  • Hervorragend 4h (nur bei bestimmten Leistungen möglich)
  • Sehr Gut 4
  • Gut 3
  • Genügend 2
  • Mangelhaft 1
  • Ungenügend 0 beurteilt

Je nach Wertigkeit des Arbeitsfaches werden die Ziffern 2-4 mit einer Fachwertziffer multipliziert. Unabhängig von den erreichten Punktzahlen werden die Hunde noch in 3 Leistungsklassen eingestuft (I-III Preis). Für die Einstufung in den jeweiligen Preis ist das Erreichen einer bestimmten Mindestpunktzahl in den einzelnen Fächern erforderlich. Es können während einer Prüfung mehrere Hunde in den I. Preis eingestuft werden. Die Rangfolge unter den Prüfungsteilnehmern wird dann durch Ia, Ib, Ic usw ermittelt.

Erreichbare Höchstpunktzahlen:

Übernachtfährte 340 Punkte

Tagfährte 328 Punkte

Dazu kommen noch Punkte für die Zusatzfächer Totverbellen (16 Punkte) oder Totverweisen (12 Punkte).